Meine Weihnachtsansprache 2020

Das Jahr 2020 ist ein ganz besonderes, daher will ich versuchen, meine ganz besonderen Gedanken in Worte zu fassen. Viele Menschen haben Probleme mit der aktuellen Situation. Für die Menschen, welche sich mit dem Virus infiziert haben, sind die Probleme nochmals um vieles größer. Das unendliche Leid derer, die diese Infektion mit dem Leben bezahlen mussten und deren Angehörige, sollte uns stets die Dimension dieser Pandemie vor Augen halten. 
In dieser außergewöhnlichen Situation ist es vielleicht sinnvoll, sich den allseits bekannten Spruch wieder in Erinnerung zu rufen: „Wir brauchen die Natur, aber die Natur braucht uns nicht“ 

Wir Menschen sollten nicht den Virus verfluchen, denn er ist nur Natur ohne böse Absichten. Schon immer hatte die Menschheit Probleme mit der Natur, weil sie sich nicht immer sich so verhielt wie wir es uns wünschten. Ob Krankheit, Erdbeben oder andere Naturkatastrophen. Doch diesmal ist es anders. Vermutlich auch weil die Welt zusammengewachsen ist? 

Jeder sollte erkennen, dass die „Krönung der Schöpfung“ nicht selten machtlos ist, wenn wir Probleme mit der Natur bekommen. Obwohl ich die Erkenntnisse der Wissenschaft und deren ständiger Fortschritt meist bewundere, bin ich mir aber auch darüber bewusst, dass ich keine Wunder erwarten darf. Die Menschen werden die Natur niemals komplett beherrschen. Was wir aber tun können und unbedingt sollten, ist die Natur nicht herauszufordern. Wir haben nicht für alles eine Lösung, daher müssen wir die unvermeidbaren Probleme durch unser Verhalten möglichst gering halten. 

Eine Ausbreitung des Virus kann durch unser Verhalten stark beeinflusst werden. Notwendige Verhaltensanpassungen verlangen von manchen Menschen nur wenig Einschränkungen aber auch von anderen oftmals sehr große Opfer. Wenn sich trotz dieser großen Unterschiede alle Menschen an notwendigen Einschränkungen befolgen, ist das ein schönes Zeichen der Solidarität. 

Die Menschheit wird zukünftig mit Problemen konfrontiert, welche keine Staaten, Grenzen oder soziale Schichten kennt. Streitigkeiten zwischen den Staaten, welche leider oftmals mit Kriegen ausgetragen werden, können wir uns weniger denn je leisten. Wir müssen erkennen, dass es keine Feindschaft mehr unter den Menschen geben darf. Es beginnt die Epoche, in der wir alle denselben Feind haben. 

Daher müssen wir alle Kraft und Energie im Kampf gegen diesen gemeinsamen Feind bündeln. Niemand kann sagen, was interessieren mich dieses Problem, dann verlasse ich eben diesen kaputten Planten. 
Wie werden wir 10-20 Jahren auf das Jahr 2020 zurück blicken. Können wir dann sagen, ja, wir haben erkannt, dass nur mit Solidarität unter den Menschen die wirklichen Probleme, welche auf uns zukommen bewältigt werden können? Oder werden wir eingestehen, dass eine Problemlösung durch unseren unveränderten Egoismus nicht möglich war? 

Ich hoffe, dass die weltweite Pandemie zumindest ein Gutes hat; die Erkenntnis, dass unsere zukünftigen Probleme, welche den gesamten (jedoch eher kleinen Planten Erde) betreffen, nur durch Solidarität unter den Menschen zu lösen sind. Das möglicherweise ungleich größere Problem, das des Klimawandels, können wir vielleicht doch in den Griff bekommen, da die Bedeutung der Solidarität uns nun bewusster geworden ist. Auch diese herannahende Katastrophe kennt keine Grenzen, Länder, Staaten oder Ethnien. 

Zunächst noch beeinflussen diese Veränderungen unterschiedlich stark das Leben der Menschen. Reiche Länder können Wasserknappheit, Ernteausfälle, Hitzeperioden usw. Anfangs noch besser kompensieren. Aber, wer glaubt sich auf Dauer vor diesen Problemen zu schützen zu können ist im Irrtum. Geht es dem Planten schlecht, kann sich niemand diesen Veränderungen langfristig entziehen. 

Möge die Menschheit erkennen, dass wir alle auf Probleme zusteuern, welche nur mit der bedingungslosen Solidarität unter den Völkern gelöst werden können. Kriege, Umweltzerstörung, Unterdrückung müssen nun endgültig der Vergangenheit angehören. Noch ist es enttäuschend zu erleben, wie schnell Technik und Wissenschaft voranschreiten, aber die menschliche Moral sich nur langsam weiter entwickelt. 

Jedoch können wir hoffen, dass die Pandemie den Zusammenhalt unter den Menschen stark befördert. Auf Vorbilder aus den Reihen der „Mächtigen“ zu warten ist nicht sinnvoll. Eher sollten die normalen Bürger den Regierenden vorleben, was wir von ihnen erwarten. Es sind die vielen kleinen Veränderungen der eigenen Lebensweisen, welche in Summe eine große Wirkung erzielen. 

Was ich unbedingt vermeiden möchte, ist der folgenden Generation, meinen Kindern, oder Enkelkindern erklären zu müssen, warum wir die Notwendigkeit und Möglichkeiten für Veränderungen in 2020 und 2021 nicht genutzt haben.

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